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Maria Niederl, geb. 1927, Baumgarten bei Gnas
Maria Niederl
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Prof. Johann Schleich

Prof. Johann SchleichDie Sprache unserer Altvorderen war der Dialekt, der sich von Region zu Region, oft sogar von Ort zu Ort wesentlich unterschied. Diese alte Sprachkultur ging in den letzten Jahrzehnten zum größten Teil verloren, was uns im Steirischen Vulkanland veranlasste, ein „MundART Online Wörterbuch Vulkanland“ aufzunehmen, um die noch vorhandenen Dialektwortfetzen für die Nachwelt zu retten. Der so genannten Schriftsprache steht die Umgangssprache gegenüber, die ein Mittelding zwischen Schriftsprache und Dialekt ist. Der urtümliche Dialekt ist die Sprache des Vulkanlandvolkes, der auch auf diesem eng begrenzten Landstrich unterschiedliche Blüten hervorbringt. Mit dem Dialekt, der in erster Linie die Sprache der bäuerlichen Bevölkerung ist, werden die Lebensgewohnheiten, Arbeitsvorgänge und verschiedene andere Lebensbereiche in individueller Form zum Ausdruck gebracht. So gesehen könnte man den Dialekt auch als regional begrenzte Muttersprache bezeichnen. Diese Mundart sollte keinesfalls als minderwertiges Sprachgut bezeichnet werden, sondern als Sprachgut unserer Altvorderen ist dieser Wortschatz als wesentliches Kulturgut zu schätzen. Den Verlust dieser alten Mundart konnte ich in den letzten sechs Jahrzehnten direkt beobachten. Ich führe ihn auf den Einfluss der elektronischen Medien, die Mobilität, die Berufe, die Schulen und vor allem auf die zunehmende Globalisierung zurück. In vielen Kreisen gilt die Nasalierung der Laute als schick. Diphthonge werden übertrieben betont, so dass sie einen Klangkörper erhalten, den man in der Mundart nicht kennt.

Man muss jedoch der Mundart in gewissen Bereichen eine gewisse Derbheit zugestehen. Der Gebrauch dieser Vulgärsprache hängt jedoch immer von der sprechenden Person ab und findet auch in der Schriftsprache seine Träger.Die Sprache ist etwas Lebendiges und einer ständigen Entwicklung und Veränderung unterworfen. Im Dialekt ist nicht nur die Auswahl der Worte, sondern auch die Sprachmelodie ausschlaggebend. Das Aussterben der mundartlichen Bezeichnungen hängt jedoch auch mit den Veränderungen im täglichen Leben zusammen. Das Tier hat in der Landwirtschaft seine Arbeitsaufgabe verloren, was damit verbunden ist, dass auch die Sprache mit den Tieren verloren geht. Alle diese Kommandos, die ein Rind oder Ross zu bestimmten Handlungen veranlassten, werden heute nicht mehr gebraucht und geraten somit in Vergessenheit. Die Arbeit auf dem Feld, am Hof und im Wald hatte ihren eigenen speziellen Wortschatz verbunden mit der Bezeichnung der dabei verwendeten Arbeitsgeräte. Dazu kommt, dass Fernsehen, Radio und Kino das ehemals gepflegte Abendunterhaltungsprogramm in den Stuben, die Kunst des Erzählens von Sagen und Hausgeschichten verdrängt hat. Auch hier ging ein großer Bereich an Wortschatz verloren.

Eines muss als unbestritten zur Kenntnis genommen werden, dass die Mundart weit ausdrucksstärker als die Schriftsprache ist. Beim Schreiben der Mundartwörter stößt man unweigerlich auf Probleme, weil die Vokale, die Zwie- und Umlaute durch Nasalierung und durch Lautmischung eine Klangfarbe erhalten, wie sie in der Schriftsprache nicht zu finden ist. Schreibt man in Mundart, so ist es oft notwendig, dass dafür eine eigene Lautschrift Verwendung findet.

Bei unserem „MundART Online Wörterbuch Vulkanland“ wurden Personen aus den Gemeinden des Steirischen Vulkanlandes, das die Bezirke Feldbach, Radkersburg und Ränder der Bezirke Weiz und Fürstenfeld umfasst, nach ihrem Wissen um alte mundartliche Ausdrücke und Sprüche befragt. Dieser Wortschatz wurde von Mag. Barbara Gerstl (Internetagentur Gerstl) genau dokumentiert und mit Hörbeispielen unterlegt. Das Ergebnis wird in diesem online - Wörterbuch aus dem Vulkanland präsentiert und somit auch Menschen, die sich für das alte Sprachgut aus dem Vulkanland interessieren, zugängig gemacht.Ich hoffe, dass wir vielen Menschen mit diesem „MundART Wörterbuch Vulkanland“ nicht nur interessantes Wissen über die Mundart im Vulkanland, sondern auch Spaß bei der Beschäftigung mit der Sprache vermitteln können.

Prof. Johann Schleich

PROF. JOHANN SCHLEICH
studiert schon seit vielen Jahren die Geologie, Geschichte und Volkskunde des Steirischen Vulkanlandes. Er kennt die Region, die Menschen, die hier leben und natürlich auch deren Sprache. Sein enormes Wissen hat er in bereits über 50 Büchern dokumentiert.

Prof. Johann Schleich zählt im Rahmen des MundART Projektes auch zu den befragten >> MundART Unikaten.

Im Wörterbuch finden Sie die Wörter von Prof. Johann Schleich im >> Sprachraum Feldbach.


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